Vogesen 24.08. – 27.08.2021

Zweiter Versuch einer Vogesentour in 2021.

Im Juni hat das Wetter mir einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht – Blogeintrag

Jetzt, Ende August, sah es etwas besser aus. Dienstag und Mittwoch tolles Motorradwetter, Donnerstag kurzzeitig etwas Regen und Freitag eventuell mal eine Schauer möglich. Mal vorweg genommen, genauso kam es auch.

24.08. Anreise Vogesen – bei idealem Wetter auf der Autobahn bis Völklingen und ab da über Land durch Frankreich bis nach Saales ins Hotel (zum Hotel später mehr). Diese Route dieses mal etwas mehr westlich gewählt – über Munster, die Seen nahe Rhodes und den Col du Donon der noch kurzfristig unterwegs eingebaut wurde, in die Vogesen getuckert.

25.08. Rundreise Vogesenpässe – bei ebenfalls idealem Wetter eine etwas chaotische Rundreise über die Pässe der Vogesen gemacht. Chaotisch, weil ich so eine schöne Planung gemacht hatte, mich aber mehrfach verfahren hab und zum Schluss sicher 50 – 60 km ‚doppelt‘ gefahren bin.

26.08. Zwei Rundreisen – Vormittag, in der Nähe von Saales geblieben, da gegen Mittag ein Regenband durchziehen sollte, so für 2 -3 Stunden. Also schöne Strecken und Pässe in Reichweite des Hotels abgefahren. Gegen 11:30 eine Pizza am Automaten geholt und Mittagspause im trockenen Hotelzimmer gemacht. – Nachmittag, Regenband durchgezogen, Sonne kam wieder raus, also zweite Tour für heute gemacht.

27.08. Rückreise – etwas mehr östlich angelegt als die Anreise, wieder Col du Donon, östlich von Sarrebourg nach D und ab Saarbrücken dann Autobahn.

Auf der Tour wollte ich eine gute Zeit haben und viel von den Vogesen sehen und ‚erfahren‘. Was gibt es da Besseres als möglichst viele Cols abzufahren – was ich gemacht hab

24.08.2021 Tag 1 Anreise und erste Col

Umgebung – wie auch im Schwarzwald, den ich schon desöfteren besucht habe, gefällt mir im Elsass/Vogesen der Norden am besten. Die Pässe sind nicht die höchsten oder bekanntesten, aber die Region ist weniger touristisch und von der Landschaft, den kleinen Strasssen und dem wenigen Verkehr, einfach sehr schön.

In Saales, meinem Hotel Standort, beginnt die Region Vogesen. Streng genommen ging die Anreise also bis zum südlichsten Teil des Elsass und auch die ersten Pässe befinden sich noch im Elsass.

Während der Anreise und damit der erste Col der Tour, war der Col du Donon. Eine Ortsangabe mit ‚in der Nähe von…‘ ist schwierig, da der wirklich mitten im Nirgendwo liegt. Lange geht es durch Wälder und über schöne kleine Strassen, bis irgendwann ein Schild auf den Col hinweist.

Nach dem glücklichen check-in im Hotel, war ich irgendwie noch nicht satt gefahren und hab die Umgebung erkundet. Einfach ins Dorf gefahren und da mal rechts abgefahren in Richtung Saint-Jean-d’Ormon und eine sehr schöne Strecke gefunden über den Col du Las und Col des Raids. Tolle kleine Strassen und eine super Abendstimmung in der untergehenden Sonne mit fantastischem Licht und kein Verkehr. Ich hatte alles für mich alleine, Licht, Landschaft, Wald, Strasse, Kurven = fantastisch!

Zurück in Saales eine Pizza Quiche (eine Mischkreation aus Pizza und Quiche Lorraine) aus dem Automaten (meine erste Automatenpizza, die wirklich sehr gut war!) gezogen , ein paar Bier gekauft und auf der verlassenen Hotelterrasse die letzten Sonnenstrahlen mitgenommen.

25.08.2021 Tag 2 Rundreise vom Hotel bis zum Grand Ballon

Da bei mir Theorie und Praxis öfter mal etwas weit auseinander liegen, wurde die theoretisch geplante Route praktisch nicht eingehalten. Ich hab mich hier und da verfahren und hatte Mühe wieder auf den Track zurückzufinden. Oder aber ich habe den Vorschlägen vom TomTom nicht entsprochen und bin nicht in kleine Wald- und Feldwege gefahren. TomTom nimmt die Begriffe ’spannende Route‘ und ‚Nervenkitzel‘ manchmal etwas zu ernst für meinen Geschmack und führt in kleinste Wege in eine einsame Waldregion. Aus kleinem Weg wird dann auch schon mal Schotterweg oder gar kein Weg mehr. Daher in den Relive Aufzeichnungen auch die Strecken, die ich zurückfahren musste. Das ist aber KEINE Beschwerde – ganz oft finde ich so kleine, tolle, leere Wege mit tollen Plätzen, die ich sonst nie gefunden hätte.

Jetzt aber mal los auf Tour – erster Col des Tages, der Col de la Charbonnieres, gefolgt vom Col du Kreuzweg. Sehr schön zu fahren, gute leere Strassen mit schöner Landschaft und Kurven.

Als nächster dann der Col de Fouchy. Den finde ich einfach fantastisch. Hat ’nur‘ 608 Meter, aber davon ist jeder einfach super. Tolle Strasse mit vielen vielen teils auch engen Kurven. Kaum Verkehr und der ist super flüssig und mit Riesenspass zu befahren. Ich bin den dann auch insgesamt viermal gefahren.

Noch ein kleiner Abstecher zum Chateau du Haut-Koenigsbourg, dass wirklich sehr gut besucht war. Nach kleinen Orientierungsproblem, ging es dann über den Col des Baganelles Richtung Süden zu den üblichen Verdächtigen unter den Col in den Vogesen: Col du Bonhomme, Col de la Schlucht, Col d’Hahnenbrunnen, Col de Bramont, Col de Grosse Pierre, bis nach Le Markstein. Da hab ich dann auch späte Mittagspause gemacht.

Weiter ging es danach noch ein wenig Wasser gucken – zum Lac de Gerardmer und Lac de Longemer. Von da aus gemütlich zurück nach Saales. Auf der Hotelterrasse dann den Rest der QuichePizza und der Biere vom Vortag genossen.

26.08.2021 – Tag 3 Wetterbedingte Rundreisen

Zwei Rundreisen – Vormittag, in der Nähe von Saales geblieben, da gegen Mittag ein Regenband durchziehen sollte, so für 2 -3 Stunden. Also schöne Strecken und Pässe in Reichweite des Hotels abgefahren, max. Entfernung so ca. 30 Minuten Rückweg. Col de Steige, Col d’Urbeis, Col de la Charbonniere und Col de Fouchy, damit kann man sich einen wirklich schönen Vormittag machen. Gegen 11:30 eine Pizza (normale Pizza, war aber auch gut) am Automaten geholt und Mittagspause im trockenen Hotelzimmer gemacht.

– Nachmittag, Regenband war durchgezogen, Sonne kam wieder raus, also zweite Tour für heute gemacht. Da die Planung für heute ja eh ausgefallen war, einfach mal frei Schnauze durch die Gegend gekurvt. Und wie so oft, dabei schöne Gegenden und Strecken gefunden. Ging es am Vormittag in Richtung Nord-Ost, war jetzt Richtung West dran.

Col d’Hermanpaire, Col de Mandray, Col du Bonhomme, Col du Louchpach wurden dabei befahren und runter zum Lac Blanc ein Abstecher gemacht. War der Col de Louchpach, die D148 am Vortag noch gesperrt, so war der heute offen. Allerdings mit zentimeterdickem Rollsplit versehen und noch nicht ganz ausgehärtet. Teer und festgebackene Steinchen hab ich heut noch am Crossi.

Das Wetter am Lac war aber echt gruselig, 12°, dunkle Wolken und Nieselregen, also nix wie weg da und auf Umwegen die Reise zum Hotel angetreten. Wobei das Wetter in den flacheren Regionen wieder deutlich besser wurde. Restpizza und Bier auf der Terrasse beendeten den Tag.

27.08.2021 – Tag 4 Rückreise

Wolkig und regnerisch begann der Morgen. Laut Vorhersage aber ab 10:00 Sonne und trocken, also langsam gemacht, Frühstück und Kaffee auf der Terrasse. Tatsächlich wurde es pünktlich besser und die Heimreise konnte starten.

Erstmal gemütlich und entspannt die Kilometer im Süd-Elsass genossen, noch den Col des Pandours hinter Oberhaslach gefunden und durch eine tolle Landschaft mit kurvenreichen Strecken gerollt. Bis dann das französische Flachland anfing und später das Saarland erreicht wurde. Ich finde im Saarland keine interessante Strecke und nehme daher die Autobahn. Unterwegs wird das Wetter wieder schlechter, ich werde zweimal geduscht und bleibe auf der Autobahn bis nach Hause.

Hotel – Hôtel Restaurant Des Roches – die Bewertungen bei booking von unter 8 sind gerechtfertigt. Allgemein etwas ‚pflegebedürftiger‘ Zustand. Modernisierung/Renovierung dringend nötig.

Hotel quasi geschlossen, Restaurant war definitiv geschlossen – wegen Corona, wie es hies. Worüber es leider keine Information gab, weder in booking noch vom Hotel.

Nach der Ankunft bin ich erstmal nicht ins Hotel gekommen, Rolläden runter, alles dunkel, Tür zu, keine Rezeption, keine Mitarbeiter = na super…

Mit Glück dann die Tochter des Hauses angetroffen, die gerade aus dem Dorf zurückkam und von ihr den Code bekommen. Nach einigen Schwierigkeiten und Telefonaten, dann auch das gewünschte Zimmer zum Garten bekommen. Zur Strasse raus ist es sehr laut wegen LKW Verkehr und eine Verkehrsinsel die für Brems- Beschleunigungsmanöver sorgt.

Zimmer war dann winzig, aber ruhig und sauber. Balkon war vorhanden, schmutzig und Sichtschutz defekt, aber vorhanden. Zimmer und Bad waren sauber, aber das Bad wohl noch aus den 70ern der fröhlichen Farbenwahl nach zu urteilen. Nur eine Badewanne mit Duschkopf aber ohne Duschstange, Duschvorhang hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. WLAN hab ich nicht ans Laufen gebracht, obwohl ich darin nicht gerade ein DAU bin. TV war ok, auch ein paar deutschsprachige Programme.

Frühstück war enttäuschend – ein Croissant (mittelalt) und zwei Scheibchen Baguette (erst mittelalt, am nächsten Tag dann alt), ein Tellerchen mit bisschen Wurst (2 Minischeibchen) und Käse, Marmelade und Nutella aus dem Plastik zu kratzen. Einzig der Kaffee war gut und reichlich.

Fazit: Hotel nicht wirklich empfehlenswert – ich hab alles bekommen was ich brauchte, aber leider auch nicht ein bisschen mehr. Die Anreiseprobleme haben aber schon auf Anhieb einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Was gibt es sonst noch zu der Tour zu erzählen? Gesamtkilometer, trotz des Wetters, waren 1150 km in den 4 Tagen und damit ein Durchschnitt von 288 km am Tag. Das sind aud den kleinen Strassen auf denen ich unterwegs bin, zwischen 5 und 6 Stunden Fahrzeit.

2,5 von 4 Tagen gutes Motorradwetter ist für den Sommer 2021 auch nicht schlecht. Es hätte gerne auch etwas wärmer sein können, aber ich will mich nicht beschweren – hat schon gepasst.

Wenn ich richtig mitgezählt habe waren das gesamt 21 Col die ich gefunden und befahren habe. Grosse und Kleine, Leere und Touristische, tief im Wald oder auf Gipfelhöhe, aber interessant waren alle irgendwie.

Und die Videos sind nicht besonders geschnitten um nur freie Strecken zu zeigen. Die Strecken waren einfach so leer. Ab und zu war isch schon froh mal Gegenverkehr zu haben. Bis auf die Ortsdurchfahrten war wirklich extrem wenig los auf den Strassen und Wegen.

So, das soll reichen, 4 Tage und soviel Text… noch ein paar Impressionen zur Tour: