15.08.2016 Kurztrip Vogesen
Es ging 3 Tage in die Vogesen nach Xonrupt-Longemer zusammen mit meiner Tochter als Sozia.
Durchs Saarland nach Frankreich und dann durch Frankreich in die Vogesen.
Es war der 15.08. Maria Himmelfahrt, Feiertag in Frankeich.
Und das sollte uns fast zum Verhängnis werden.
Auf der Strecke gab es immer mal wieder längere Abschnitte wo es über Land ging, wenige kleine Orte, aber immer mal wieder welche mit den bekannten Einkaufzentren am Ortsrand. Oft mit Tankstelle die mit
Kreditkarte funktionieren.
Also kein Grund zur Beunruhigung, als der Sprit langsam zur Neige ging.
In einem Dorf an einer Tanke vorbei die nicht sehr vertrauenerweckend aussah. Kommt sicher gleich noch eine andere Möglichkeit.
Dann kam aber mal wieder lange nix, kein Ort, keine Tanke.
Restreichweite 30 km – naja, in Frankeich sollte doch kein Problem sein.
Schilder zeigen 20 km bis Baccarat = prima, tanken, Pause machen, alles super.
Wie immer ging die Restreichweite zum Ende hin immer schneller runter.
Baccarat erreicht mir Restreichweite unter 10 km. So weit bin ich noch nie runtergefahren.
Früh im Ort eine Total Tankstelle mit Citroen Autohaus angefahren und die war GESCHLOSSEN, tanken auch nicht mit Kreditkarte möglich.
OK, weiter in den Ort rein – keine weitere geöffnete Tankstelle!
Aus Verzweiflung wieder zurück zur Total – Restreichweite 0 km!
Da standen wir nun an der geschlossenen Tanke. Eine Autofahrerin gesellte sich dazu, ebenfalls so gut wie leerer Tank und keine Ahnung wo die nächste offene Tanke zu finden wäre.
Warum wir dann Besuch von einem Gendamerie Transporter bekamen, weiss ich nicht genau.
Die haben an der Tanke bei uns gehalten und die zwei Gendarmen waren sehr freundlich und hilfsbereit.
Haben uns die nächste Tanke erklärt. Nächster Ort im Einkaufszentrum, geschätzt gute 10 km weg.
Restreichweite 0, Tochter hinten drauf, 30° im Schatten und 10 km zu fahren – wie soll das gehen.
Die Gendarmen haben angeboten zur lokalen Wache zu fahren und mit einem Behälter zurückzukommen für Sprit.
Damit wollten sie uns dann zum nächsten Ort fahren um Sprit zu holen und zurückbringen nach Baccarat.
Kaum zu glauben, aber das war das freundliche Angebot.
Wohl durch den Gendamerie Bus angelockt, kam noch ein Anwohner hinzu, kurz bevor die Gendarmen weg wollten zu Wache.
Der meinte er hätte zwar keinen Kanister, aber in seinem Motorrad wäre Sprit drin.
Ebenso unglaublich, ist der dann in seine Garage, von da in den Garten und hat einen Meter von seinem Gartenschlauch abgeschnitten und mit einer leeren Milchtüte den ersten Liter abgezapft.
Dem folgte noch ein zweiter Liter.
Dabei hatte er Sprit im Mund und grosszügig in seiner Garage verteilt, schöne Sauerei.
Die Gendarmen sind dann mit der Autofahrerin abgezogen, ich nehme an als Begleitung zur nächsten Tanke falls sie stehen bleiben würde.
Mit den 2 Litern im Tank sind wir dann in Richtung des nächsten Orts gefahren zum Einkaufszentrum mit Tankstelle.
Restreichweite war noch immer auf 0, aber ich wusste ja um die 2 Liter im Tank.
Nur, was tun, wenn die Tanke wider Erwarten auch zu ist? Dann hätten wir wohl da übernachten müssen.
Tanke gefunden – und hat AUF! Ich hab wohl noch nie so gerne getankt wie da.
Die tolle Hilfsbereitschaft, sowohl der Gendarmen als auch des Motorradfahrers werden mit sicher in Erinnerung bleiben.
Und mich daran erinnern, ebenfalls zu helfen wenn ich irgendwie kann.

